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Wilfried Kretschmer holt Gold und Bronze
Toller Erfolg bei der EM der Vorderlader
Schießen (gö). Riesengroße Freude im Lager Vorderladerschützen: Mit einer Goldmedaille in der Mannschaftswertung und einer Bronzemedaille in der Einzelwertung ist der Gestorfer Wilfried Kretschmer gestern Abend von den Europameisterschaften der Vorderlader in Parma (Italien) zurückgekehrt.
 Mit Gold und Bronze dekoriert kehrte der Gestorfer Wilfried Kretschmer gestern Abend von den Europameisterschaften der Vorderlader aus dem italienischen Parma zurück. Foto: Archiv
Spontan hatte sich die Führungsspitze der Schieß-Sport-Vereins (SSV) Bad Münder mit dem 1. Vorsitzenden Lothar Jaschinski, Öffentlichkeitsreferent Hans-Peter Lange und Schatzmeisterin Doris Spillner zur kleinen Feier in Gestorf versammelt. Kretschmer schießt seit vielen Jahren für den SSV mit den Kurz- und Langwaffen.
Damit aber nicht genug. Auch Reinhard Fricke, Schießsportleiter des Kreisschützenverbandes Deister-Süntel-Calenberg und Mitglied des Schützenclubs Edelweiß Gestorf, zählte genauso zu den ersten Gratulanten wie Horst Lieker, Vorsitzender des Vorderlader-Clubs (VC) Deister, wo Kretschmer gleichfalls die Langwaffen wettkampfmäßig schießt. Siealle waren bei der spontan arrangierten Feier kurz nach der gestrigen Rückkehr in Gestorf zugegen.
Der Gestorfer war der einzige Aktive aus dem gesamten norddeutschen Raum, der zum 25 Teilnehmer umfassenden Aufgebot des Deutschen Schützen-Bundes (DSB) zählte. Zusammen mit seinen Mannschaftskameraden erzielte er neben seinen eigenen 93 Ring mit insgesamt 283 Ring einen neuen Europarekord in der Disziplin "Adams" über 25 Meter. In der Disziplin "Cominazzo/Original" über 25 Meter errang Kretzschmer mit 86 Ring Bronze und verpasste nur um zwei Ring die Silbermedaille
© Neue Deister-Zeitung, 13.08.2007
Die nächsten Erfolge schon im Visier
Empfang für Europameister Wilfried Kretschmer / Jetzt geht es aufs Motorrad
Schießen (gö). Die Nationalmannschaft des Deutschen Schützenbundes hat bei den Europameisterschaften der Vorderlader im italienischen Parma den Vogel abgeschossen. Das 24 Teilnehmer umfassende Aufgebot belegte in der Nationenwertung mit elf Gold-, neun Silber- und neun Bronzemedaillen Platz eins. Mitten drin war der Gestorfer Wilfried Kretschmer.
 Empfang für den Europameister: Lothar Jaschinski (Vorsitzender SSV Bad Münder), Reinhard Fricke (Schießsportleiter Kreisschützenverband), Hans-Peter Lange und Doris Spillner (v.l., beide SSV Bad Münder) gratulierten Wilfried Kretschmer (M.) zu seinen Medaillen. Foto: gö
Nach seinem prächtigen Abschneiden mit einer Goldmedaille in der Mannschaftswertung der Disziplin "Adams" sowie der Bronzeplakette im Einzel der Disziplin "Cominazzo/Original" wurde Kretschmer ein spontaner Empfang bereitet. Gekommen war neben Vertretern seiner Vereine SSV Bad Münder und VC Deister auch eine Abordnung des Kreisschützenverbandes Deister-Süntel-Calenberg (NDZ berichtete).
Und auch wenn der 55-Jährige die Titelverteidigung in der Disziplin "Cominazzo" ganz knapp um zwei Ringe verpasste, war er am Ende zufrieden. Schließlich war der Gestorfer insgesamt acht Mal in Einzel- und Mannschaftswertung vor die Scheiben getreten.
"Es war ein Mammutprogramm, das wir innerhalb von vier Tagen zu absolvieren hatten. Voraus gegangen war noch ein dreitägiges Trainings- und Vorbereitungsprogramm mit Überprüfung der einzelnen Waffen", sagt Kretschmer.
Seine Erfolgsstory liest sich wie ein modernes Märchen. 1988 hatte er erstmals eine Vorderladerwaffe in die Hand genommen. Zwei Jahre später fand er Aufnahme in der Bundeskader für Vorderlader des Deutschen Schützen-Verbandes (DSB). 1991 stand er erstmals in der Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Brescia und konnte holte Bronze in der Einzelwertung der Disziplin "Kuchenreuther".
Es folgten die Teilnahmen an den Europameisterschaften in Leusden/Niederlande (1997) sowie Pforzheim (1999 und 2005). "In den ,geraden' Jahren, in denen die Weltmeisterschaften stattfinden, zählte ich 1992 (Camp Perry/USA), 1994 (Chur/Schweiz), 1996 (Wedgnock/England) und 2002 (Lucca/Italien) zum deutschen Aufgebot", schildert Kretschmer.
In der Einzel- und Mannschaftswertung errang der Gestorfer bei den internationalen Titelkämpfen insgesamt zehn Gold-, fünf Silber- und fünf Bronzemedaillen. Eine Bilanz, die ihn bis heute zu einem der erfolgreichsten Kaderathleten der bundesdeutschen Vorderlader werden ließ.
Kaum ist die EM 2007 Geschichte, da richtet Kretschmer seine Blicke bereits in das nächste Jahr: Dann finden in Australien die Weltmeisterschaften statt, und auch die nächsten Europameisterschaften 2009 in Spanien hat er im Visier - "sofern ich mich dafür qualifiziere".
Jetzt aber ist für den Gestorfer erst einmal relaxen angesagt. Dazu will Kretscher seinem zweiten Hobby neben dem Schießsport frönen: Zum Motorrad fahren geht es Anfang September in die oberitalienischen Alpen. Danach beginnt wieder das Training mit den unterschiedlichen Waffen, die bei nationalen und internationalen Wettkämpfen verwendet werden.
© Neue Deister-Zeitung, 14.08.2007
Parma - Italien
 Parma ist eine oberitalienische Großstadt mit 177.069 Einwohnern (Großraum: 420.000 Einwohner) in der südwestlichen Po-Ebene. Parma ist in der Region Emilia-Romagna gelegen, die im Norden an die Lombardei und Venetien, im Westen und im Süden an die Berge des toskanisch-romagnolischen Apennins und im Osten an die Adria grenzt. Neben Mailand, Turin, Genua, Bologna, und Venedig ist Parma ein führendes Wirtschaftszentrum Norditaliens, mit Schwerpunkt in der Nahrungsmittelindustrie. So ist Parma durch seinen Parmesankäse (Parmigiano Reggiano), den Parmaschinken und nicht zuletzt als Sitz international tätiger Unternehmen wie des Nudelfabrikanten Barilla oder der Parmalat Spa (Milchprodukte) bekannt. Auch die Erfolge des Fußballklubs AC Parma haben maßgeblich zum Bekanntheitsgrad der Stadt beigetragen (AC Parma: Europapokalsieger der Pokalsieger 1993, UEFA-Cup-Sieger 1995 und 1999).
Parma verfügt über eine altehrwürdige Universität (der mittelalterlichen italienischen Tradition folgend den so genannten Universitates Citramontanorum zugehörig), einen internationalen Flughafen (Aeroporto di Parma Giuseppe Verdi) und ist an einer der Hauptautobahnen Italiens, die sich von Mailand über Ancona bis Kalabrien erstreckt, ausgesprochen verkehrsgünstig gelegen.
Geschichte
Piazza della Pace mit dem Palazzo della Pilotta der Familie Farnese
Klimadiagramm von ParmaDie Stadtgeschichte geht bis auf die Etrusker zurück; der römische Konsul Marcus Aemilius Lepidus schließlich gründete am rechten Ufer des Flusses Parma die Stadt im Jahre 184 v. Chr. Nach dem Untergang des weströmischen Reiches war Parma ein Spielball der Mächte: Von den Langobarden, über fränkische Pfalzgrafen, dem Kirchenstaat, Mailand, den Franzosen, Bourbonen bis hin zu Marie-Luise von Österreich hat so ziemlich jede bedeutende regionale Macht das Zepter über Parma geschwungen. Das frühneuzeitliche Herzogtum (Ducato) Parma wurde 1545/47 von Papst Paul III. (1534–1549) für seinen unehelichen Sohn Pier Luigi Farnese (1503–1547) geschaffen, dessen Nachfolger Ottavio Farnese (1524–1586) es gelang, die Farnese-Herrschaft in Parma zu stabilisieren und 1556 auch auf das zweite, seither mit Parma verbundene Herzogtum Piacenza auszudehnen, das bereits Pier Luigi kurzfristig mitbeherrscht hatte. Der dritte Herzog, Alessandro Farnese (1586–1592), war als Feldherr des habsburgischen Kaiserhauses berühmt („il Gran Capitano“). Palazzo del Governatore an der Piazza Garibaldi Im 17. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Herzogshauses ab, das 1731 in männlicher Linie ausstarb. Eine Prinzessin von Parma, Elisabetta Farnese, war jedoch als Gemahlin Philipps V. von Spanien die Ahnherrin der spanischen Bourbonen-Könige († 1766). Sie nutzte die Machtmittel ihres Reiches und des verbündeten Frankreich, um in Italien – dessen dortige spanisch-habsburgische Besitzungen nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 der spanischen Krone völlig verlorengegangen waren – die Herrschaft ihrer Dynastie zu errichten. Dabei zielte sie auch auf ihre Heimat Parma und Piacenza, die sie 1731 durch internationale Verträge ihrem ältesten Sohne Karl I. (dem späteren Karl III. von Spanien) zu sichern wusste.
Dom und BaptisteriumEin weiterer französisch-spanischer Erfolg im Polnischen Erbfolgekrieg 1735 zwang Österreich dazu, das bisher habsburgische Doppelkönigreich Neapel und Sizilien an Karl abzutreten, wofür jedoch Parma an den Habsburger-Kaiser Karl VI. (1711–1740) und an dessen Tochter Maria Theresia (1740–1780) fiel. Der um ihr Erbe geführte Österreichische Erbfolgekrieg endete 1748 für Parma jedoch mit einem weiteren Verzicht der Habsburger zugunsten der spanischen Bourbonen: Der zweite Sohn der Königin Elisabeth, Philipp (1748–1765), begründete damals die herzogliche Linie dieser Dynastie, deren Mitglieder aufgrund ihrer königlich-spanischen Abkunft jedoch auch den Titel eines „Infanten von Spanien“ mit der Anrede „Königliche Hoheit“ führten. Die 1769 geschlossene Ehe zwischen Philipps Sohn Herzog Ferdinand (1751–1802) und Maria Theresias Tochter Erzherzogin Maria Amalia (1746–1804) führte auch in Parma-Piacenza zu einem bourbonisch-habsburgischen Ehebündnis – ebenso wie in Frankreich 1770 zwischen Ludwig XVI. und Maria Amalias Schwester Marie Antoinette und auch in Neapel-Sizilien.
In den französischen Revolutionskriegen wurde das Doppelherzogtum Ende der 1790er Jahre von den Franzosen besetzt. Napoleon vereinbarte 1801 mit Spanien und dem Hause Bourbon-Parma, dass das Doppelherzogtum nach dem Tode Herzog Ferdinands an Frankreich fallen sollte, während dessen Herrscherhaus in der Toskana entschädigt werden sollte, wo dafür ein neues „Königreich Etrurien“ geschaffen wurde. Parma-Piacenza fiel 1802 an Frankreich (wo Napoleon später zwei seiner Günstlinge zu nominellen Herzögen einsetzte), Etrurien wurde den parmesischen Bourbonen 1807 ebenfalls abgenommen.
Baptisterium in ParmaDoch auch nach dem Ende der Herrschaft Napoleons 1814 konnte der Erbe der bourbonischen Ansprüche, Karl II. von Bourbon-Parma (* 1799; † 1883), nicht zurückkehren, da das Doppelherzogtum auf dem Wiener Kongress von den Großmächten für die österreichische Kaisertochter und bisherige französische Kaiserin Marie Louise (* 1791; † 1847) auf Lebenszeit reserviert wurde. Erst nach ihrem Tode sollten Parma und Piacenza an das Haus Bourbon-Parma zurückfallen, für die Zwischenzeit wurden die bourbonische Herzoginwitwe Maria Luisa (1817–1824) und Karl II. (1824–1847) nach anfänglichem Sträuben mit dem kleinen, eigens neu geschaffenen Herzogtum Lucca abgefunden. Dort verzichtete Karl II. jedoch schon vor dem vereinbarten Wechsel in sein Stammland aus Furcht vor revolutionären Entwicklungen im Oktober 1847 auf den Thron, Lucca fiel vertragsgemäß an das habsburgische Großherzogtum Toskana.
Nach dem Tode der Kaiserin Marie Luise im Dezember 1847 trat dann der kurzfristig landlose Bourbone Karl II. seine angestammte Herrschaft in Parma und Piacenza an, wo er jedoch bereits im Folgejahr 1848 – wie alle Regierungen Italiens – erneut mit der Revolution und dem Bestreben nach nationaler Einheit konfrontiert wurde. Zweimal – im April 1848 und (nach seiner Rückkehr im August 1848) im März 1849 flüchtete der Herzog aus dem Land, in das er danach nie mehr zurückkehrte, da er entnervt zugunsten seines Sohnes Karl III. (1849–1854) abdankte.
Der junge Herzog Karl III. kehrte im August 1849 unter dem Schutz österreichischer Truppen nach Parma zurück und errichtete ein reaktionäres Willkürregime, das ihn derart verhasst machte, dass er – von kaum jemand betrauert – im März 1854 in Parma auf offener Straße von einem Unbekannten erdolcht werden konnte. Für den noch unmündigen Thronerben Herzog Robert (1854–1859/60) übernahm dessen Mutter, die gebürtige französische Bourbonen-Prinzessin Louise Marie von Bourbon (* 1819, † 1864), die Regentschaft. Ihre kluge Regierung verschaffte ihr persönlich hohes Ansehen, konnte jedoch den Sturz der Dynastie nach der militärischen Niederlage der Schutzmacht Österreich gegen das Frankreich Napoléon III. und gegen Sardinien im Jahre 1859 nicht verhindern. Im Juni 1859 flüchtete die Herzogin-Regentin mit ihren Kindern in die Schweiz und später nach Österreich. Im März 1860 schlossen sich die revolutionären Doppelherzogtümer Parma und Piacenza dem Königreich Sardinien an und gingen 1861 im neuen Einheitsstaat Italien auf.
Eine Tochter des letzten Herzogs Robert von Bourbon-Parma (* 1848, † 1907) war Prinzessin Zita (* 1892, † 1989), die als Gemahlin des Habsburgers Karl I. zwischen 1916 und 1918 Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn war. Zitas Bruder Prinz Sixtus (Sizzo) von Bourbon-Parma war der Namensgeber der diplomatischen Sixtus-Affäre im Ersten Weltkrieg. Beider Neffe Prinz Carlos Hugo von Bourbon-Parma (* 1930) erbte die Thronansprüche der karlistischen Gegenkönige der spanischen Bourbonen (siehe auch Karlistenkriege), verzichtete jedoch nach der effektiven Wiedererrichtung der spanischen Monarchie nach 1975 zugunsten des regierenden Königs Juan Carlos I. aus der bourbonischen Linie der Königin Isabella II.
Parma  Staat: Italien Region: Emilia-Romagna Provinz: Parma (PR) Geographische Koordinaten: Koordinaten: 44° 48′ 0″ N, 10° 20′ 0″ O44° 48′ 0″ N, 10° 20′ 0″ O Höhe: 55 m s.l.m.  Fläche: 260 km² Einwohner: 177.069 (31.12.06) Bevölkerungsdichte: 676 Einw./km² Postleitzahl: 43100 Vorwahl: 0521 ISTAT-Nummer: 034027 Demonym: Parmigiani Schutzpatron: Hilarius von Poitiers Website: http://www.comune.parma.it/
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